Zum Ende des Jahres 2012 verkündete die Bremer Hooligan- und RechtsRock-Band „Kategorie C“ (KC) personelle Wechsel. Nachdem Gitarrist Rainer Friedrichs und Schlagzeuger Macke die Band aus persönlichen Gründen verlassen hatten, rückten gleich drei Neulinge nach – Marcel Achtstätter, Florian und Julian Keil. Alle drei sind Mitglieder der Band Hausverbot und kommen aus dem Hessischen Odenwald.
„Unpolitische“ Anfänge bei Hausverbot?
Marcels, Florians und Julians gemeinsame musikalische Laufbahn begann 2009, als sie die Band Hausverbot gründeten. Ihren Musikstil bezeichneten sie selbst als „Streetrock“ – Rockmusik mit deutschsprachigen Texten. Während Bands wie die „Böhsen Onkelz“ und „Frei.Wild“ als Vorbild fungierten, sammelte man bei Auftritten in Dorfclubs erste Erfahrungen. Im Jahr 2012 erfuhr die musikalische Laufbahn der Band einen Aufschwung: Man durfte regelmäßig als Vorband von KC auftreten und spielte auf Veranstaltungen der rechtsoffenen Hooliganszene.
Trotzdem gelang es Hausverbot, in der Öffentlichkeit nicht als Rechtsrockband wahrgenommen zu werden. Das lag vor allem daran, dass Konzerte mit KC nur selten öffentlich beworben wurden und man sich im Internet regelmäßig als Coverband vermeintlich unpolitischer „Deutschrock“-Bands präsentierte. Die Mitglieder der Band fielen in der Vergangenheit zudem nicht auf anderen neonazistischen Veranstaltungen auf.
Zukunft bei Kategorie C
Diese Situation dürfte sich nun geändert haben. Ein Wechsel zu KC kann durchaus als Bekenntnis zur rechten Szene gesehen werden. In der Öffentlichkeit wird die Band immer wieder als feste RechtsRock-Größe bezeichnet. Anlässe dazu gibt es immer wieder. So spielte KC im Jahr 2006 auf einer Demonstration für die Freilassung des Sängers der neonazistischen Kultband „Landser“. Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Einnahmen eines KC-Konzertes, das 2012 in den Niederlanden stattfand, an die neonazistische „Gefangenenhilfe“ flossen.
Für die drei Musiker ist der Wechsel zu KC hingegen ein Erfolg. Die Band veröffentlichte bereits mehr als zehn CDs und spielt regelmäßig Konzerte in ganz Europa. Derzeit arbeitet KC an einem neuem Album, das nach eigenen Angaben schon fertig eingespielt ist. Inwieweit die „drei Neuen“ die Band politisch beeinflussen werden, bleibt abzuwarten. Ebenso unklar ist, ob das Projekt „Hausverbot“ mit dem Wechsel zu KC gestorben ist. Die Internetseite der Odenwalder Band zumindest existiert seit einigen Monaten nicht mehr.
Älterer Artikel zu Hausverbot: http://www.infobuero.org/2013/04/hausverbot-von-der-provinzrock-zur-szeneband/