Hessische Ergebnisse der extrem rechten Parteien bei der Bundestagswahl

In Hessen schnitt die extreme Rechte bei der Bundestagswahl wie erwartet überaus schwach ab. Wenn auch für die NPD das Debakel ausblieb, so gelang es ihr lediglich, das Ergebnis von 2009 zu halten. Die Republikaner stürzten von 0,6 % auf magere 0,3 % ab, pro Deutschland errang gerade mal 3780 Zweitstimmen, also 0,1 %.

 Debakel vermieden: die NPD

Als gutes Zeichen wertet die hessische NPD das Ergebnis von 1,1 % der Zweitstimmen. Immerhin ist es ihr gelungen, das Ergebnis von 2009 zu halten. Dennoch hat sie über 1800 Stimmen weniger erhalten als bei der letzten Bundestagswahl. Ihr Anteil an den abgegebenen Erststimmen ging von 1,4 auf 1,2 % zurück.

Das beste Erststimmen-Ergebnis holte Geschäftsführer Daniel Lachmann mit 2,8 % im Wahlkreis Main-Kinzig/ Wetterau II/ Schotten. Im Vergleich zu 2009 konnte er das Ergebnis um 0,5 Prozentpunkte steigern. Auch Bernd Hilpert kam im Wahlkreis Hanau knapp über 2 % und verzeichnete den größten Zuwachs von 1,3 % 2009 auf 2,1 %. Er ist allerdings vor einigen Tagen aus der NPD ausgetreten.

Den niedrigsten Anteil an Erststimmen erhielt der Major der Reserve Günter Reinhard Ulrich im Wahlkreis Frankfurt II. Doch auch der Landesvorsitzende Daniel Knebel kam in seinem Wahlkreis Wiesbaden lediglich auf 0,7 % der Erststimmen. 2009 holte die Partei dort noch 1,2 %. Auch der JN-Vorsitzende Martin Braun holte in seinem Wahlkreis nur 1,5 %. Für die Wahlkreise Waldeck, Kassel und Groß-Gerau war es der NPD erst gar nicht gelungen, Direktkandidat_innen aufzustellen.

Der Anteil an Zweitstimmen bewegt sich zwischen 0,6 % im Wahlkreis Frankfurt II und 2,1 % im Wahlkreis Main-Kinzig/ Wetterau II/ Schotten. Leichte Steigerungen im Anteil an Zweitstimmen verzeichnete die Partei in den Wahlkreisen Werra-Meißner/ Hersfeld-Rotenburg, Lahn-Dill, Gießen, Hanau und Odenwald.

Wenig überraschend zeigt sich, dass die NPD dort, wo sie über halbwegs funktionierende und aktive Strukturen verfügt, die „besten“ Ergebnisse einfährt, also in der Wetterau, dem Main-Kinzig-Kreis und Hanau. Auch die Verankerung oder Bekanntheit der Kandidaten vor Ort kam den jeweiligen Ergebnissen zugute.

Ansonsten fällt auf, dass die Zahl der Erststimmen fast durchgehend über der der Zweitstimmen liegt. Es scheint, als sei es einfacher, sich zu trauen eine Person aus der NPD zu wählen als die Partei selbst.

Im freien Fall: die Republikaner

Die hessischen Rep erhielten landesweit nur 0,3 % der Zweitstimmen, sie verloren im Vergleich zur Bundestagswahl 2009 knapp 11.000 Wähler_innen. Direktkandidaten hatten sie lediglich in zwei Wahlkreisen aufgestellt, im Wahlkreis Hochtaunus und Frankfurt I. Während im Wahlkreis Frankfurt I 0,6 % der Erststimmen auf den Rep-Kandidaten Frank-Michael Homa entfielen und dort 0,3 % der Zweitstimmen an die Rep gingen, erzielten sie in Frankfurt I mit 0,1 % und 231 Stimmen ihr schlechtestes Ergebnis. Am „erfolgreichsten“ war die Partei noch im Wahlkreis Hanau, wo 0,6 % der Zweitstimmen auf sie entfielen. 2009 hatte es dort noch für genau 1 % gereicht.

rep

 

Fehlstart: pro Deutschland

Zu den hessischen Ergebnissen des ersten Bundestags-Wahlantritts von pro Deutschland ist nicht viel zu sagen. Trotz Provokations-Tour mit Kundgebungen vor Moscheen und linken Einrichtungen im Vorfeld erhielt die Partei hessenweit nur 3780 Zweitstimmen und damit 0,1 %. Ausreißer nach oben waren die Wahlkreise Main-Kinzig/ Wetterau II/ Schotten, Hanau, Groß-Gerau und Odenwald, wo es immerhin für 0,2 % reichte…