Der für den 12. April angekündigte Aufmarsch des rheinland-pfälzischen Landesverbands von Die Rechte findet nicht statt. Seit Montag bewirbt jedoch die NPD Rheinland-Pfalz eine Kundgebungstour für den kommenden Samstag. Auch eine Station in Worms ist geplant.
Die Rechte Rheinland-Pfalz: Interne Auseinandersetzungen halten an
Der Absage des Aufmarsches gingen interne Streitereien im erst kürzlich gegründeten Landesverband voraus. Nachdem sich der Landesvorsitzende von Die Rechte, Oliver Kulik, um die Aufnahme der ehemaligen Pornodarstellerin Ina G. alias Kitty Blair in die Partei bemüht hatte, rief Parteichef Christian Worch einen Bundesparteitag ein. Dieser sollte über die in der Partei umstrittenen Aufnahme von Ina G. in den Landesverband entscheiden. In den letzten Monaten bewegte sich Ina G. im Umfeld diverser NPD-Kreisverbände, wurde jedoch in von der Bundespartei als „unerwünschte Person“ erklärt.
Kulik sah in der Einberufung des Parteitages jedoch eine Satzungsverletzung und entschloss sich zum Rückzug aus der Partei: „Ich habe das Amt des Landesvorsitzenden nicht übernommen, um Verstöße gegen unsere (…) Satzung zu dulden“. Worch sagte daraufhin die Teilnahme an dem Aufmarsch in Worms ab. Damit dürfte das Mobilisierungspotenzial von Neonazis aus benachbarten Bundesländern enorm gesunken sein. Beim Naziaufmarsch in Koblenz am 15. März zeigte sich, wie wichtig die Unterstützung auswärtiger Neonazis für Die Rechte Rheinland-Pfalz ist. Eine eigene Basis fehlt dem neuen Landesverband bisher, nur wenige Neonazis aus Rheinland-Pfalz erschienen in Koblenz …
Den Rücktritt Kuliks und die zurückgezogene Unterstützung Worchs scheint der Landesverband nicht ausgleichen zu können – zumindest zunächst. Den Aufmarsch hat die Partei am Montag abgesagt.
NPD kündigt Veranstaltung an
Ganz ruhig wird es in Worms am Samstag jedoch nicht werden. Der rheinland-pfälzische Landesverband der NPD bewirbt eine Veranstaltungstour in der Pfalz. Die Veranstaltung hat die NPD bereits vor der Absage des Aufmarsches von Die Rechte angekündigt. Dies ist nicht verwunderlich: Die rheinland-pfälzische NPD und der Landesverband von Die Rechte pflegen bislang – unter anderem wegen persönlicher Streitereien einzelner Kader – kein kameradschaftliches Verhältnis. Die NPD möchte am Samstag Kundgebungen in Worms, Ludwigshafen und Eisenberg durchführen. Sowohl in Worms als auch in Ludwigshafen hat die NPD nach eigenen Angaben die nötigen Unterstützungsunterschriften für einen Antritt zur Kommunalwahl gesammelt und eingereicht.