Die NPD Trier hat für Freitag, den 19. Dezember 2014, einen Naziaufmarsch in Trier angekündigt. Unter dem Motto „Fackelzug gegen Asylbetrug“ möchte die Partei mit Fackeln durch den Trierer Stadtteil Euren ziehen. Dort befindet sich seit Anfang des Jahres in den Gebäuden der ehemaligen „General-von-Seidel-Kaserne“ eine Außenstelle der „Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende“ (AfA) Trier. Schon im Februar und im Mai hatte die Trierer NPD Aktionen an der AfA und deren Außenstelle durchgeführt.
„Angst vor Eskalation“
Der Zeitpunkt der Aktion überrascht nicht. Seit einigen Wochen berichten lokale Medien regelmäßig über die Unterkunft in Euren, weil sich der Ortsvorsteher des Stadtteils öffentlich beschwert hat. Aufgrund einer Vielzahl an Beschwerden von Bewohner_innen fürchte er eine „Eskalation“ in Euren. Diese Stimmung will sich die NPD nun zu Nutze machen. Ihr Aufruf richtet sich nicht nur an Neonazis, sondern gezielt an die Bewohner_innen des Stadtteils.
Bundesweiter Trend
Bundesweit finden seit einigen Monaten verstärkt extrem rechte Veranstaltungen statt, die in vielen Städten zu rassistischen und fremdenfeindlichen Stimmungen führen. Ableger der „Bewegungen“ HoGeSa („Hooligans gegen Salafisten“) und PEGIDA („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) konnten zu ihren Aktionen teils mehrere tausend Teilnehmer_innen mobilisieren. In der letzten Woche brannten drei Flüchtlingsunterkünfte in Verra (Bayern) sowie ein Flüchtlingscamp in Hannover. In beiden Fällen geht die Polizei von Brandstiftung aus. Der vorläufige Höhepunkt: Im hessischen Limburg wurde im Oktober ein aus Ruanda kommender Mann aus fremdenfeindlichen Motiven zu Tode geprügelt.