Das organisatorische Rückgrat der extremen Rechten wird von verschiedenen Gruppierungen, Organisationen und Parteien gestellt. Für die einen sind Gewalt, Erlebniswelt, Selbstinszenierung und Subkultur wichtig, andere bemühen sich um die ›Überwindung der Subkultur‹.
Letzteres trifft auf die dienstälteste deutsche Neonazi-Partei zu, die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD). Zwischen 2005 und 2008 unterhielt die Führungsriege der hessischen NPD ein ›Nationales Wohnprojekt‹ in Butzbach im Wetteraukreis. In Kampf um die Dörfer werden Fähigkeiten und Unfähigkeiten der NPD-Strukturen deutlich. Zwischen Aufbruch und Tristesse ist eine aktuelle Bestandsaufnahme der NPD im Rhein-Main-Gebiet.
Welche Rollen Frauen und Frauenorganisationen in diesen Strukturen spielen, beantwortet der Artikel Das Fünftel der Szenen.
Im Spektrum der extremen Rechten erhalten die sogenannten Autonomen Nationalisten (AN) derzeit Zulauf. Mit einem Political Patchwork integrieren sie diejenigen, die mit neonazistischen Ideologien sympathisieren, aber vom ›uncoolen‹ Erscheinungsbild abgeschreckt sind.
Eine wichtige Funktion – nämlich Die Arbeit am Menschen – erfüllt(e) die im März 2009 verbotene Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ), der es jenseits von Parteipolitik und Straßenkampf darum geht, eine Parallelwelt zu schaffen, in der Kinder und Jugendliche abgeschottet von Einflüssen der Moderne zu neuem Kaderpersonal ausgebildet werden.
Zwischen Subkultur und Mainstream erzählt die Geschichte einer rechten Jugendszene im Rhein-Lahn-Kreis, die sich als neonazistische Schlägertruppe MSC 28 formierte. An diesem Beispiel wird deutlich wie kurz der Weg von der ›rechten Alltagskultur‹ in den organisierten Neonazismus – und wieder zurück – ist.