JN Hessen will Aufmarsch am 10. November in Hünfeld

Am 10. November wollen Neonazis unter dem Motto „Damals wie Heute Freiheit erkämpfen“ mit einen Fackelzug durch die ehemalige Grenzstadt Hünfeld (Landkreis Fulda) ziehen. Im Aufruf wird versucht, sich auf eine Stufe mit der „friedlichen Revolution“ in der DDR zu stellen, da die Verhältnisse in der BRD ebenso „Unfrei“ wie die in der damaligen DDR seien. Demnach wollen die Neonazis „23 Jahre nach der friedlichen Revolution auf die Strasse [gehen] um für die Freiheit zu kämpfen“.

Jedes Jahr meldet die JN / NPD einen Aufmarsch in Hessen an. Nachdem in den letzten Jahren Gießen (2011), Wiesbaden (2010), Friedberg (2009) und Fulda (2008) gewählt wurden, zieht es die Neonazis diesmal in das vergleichsweise kleine Hünfeld. Die Wahl des Ortes ist kaum verwunderlich, ist Hünfeld doch gerade mal knapp 30 Kilometer von Bad Hersfeld entfernt, wo der neue JN-Landesvorsitzende Martin Braun wohnt. Braun war Anfang März in sein Amt gewählt worden.

Ob die Neonazis Osthessen wählten, da sie dort mit weniger Widerstand rechnen oder ob eine mögliche Unterstützung von „Kameraden“ aus Thüringen erhofft wird, ist unklar.

Der Zustand der hessischen NPD und JN ist nicht der beste, der letzte Aufmarsch in Gießen konnte nur mit tausenden PolizistInnen durchgesetzt werden; von etwa 135 anwesenden Neonazis kamen gerade mal etwa 30 aus Hessen. Dies spricht eine deutliche Sprache, trotzdem werten die Neonazis den Aufmarsch in Gießen als Erfolg.

Ob nun die jeweils neu gewählten Vorstände von NPD und JN am Zustand der hessischen Strukturen etwas ändern können, bleibt abzuwarten.