Für den 30. Juni kündigen Neonazis eine „Skinhead Party“ für „white kids“ im Unterwesterwald an. Die Kontaktadresse „RanAnDenFeind“ spielt auf ein Lied der RechtsRock-Band Landser an.Die Veranstaltung dürfte auf das Konto einer neuen Generation von Neonazis gehen, die erste eigene Organisationsversuche unternehmen.
Unklar ist, wo genau die Veranstaltung stattfinden soll – „Unterwesterwald“ ist keine genaue Ortsangabe. Enger gefasst dürfte die Region Höhr-Grenzhausen – Montabaur – Nassau gemeint sein, weitergefasst erstreckt sich der Unterwesterwald aber bis ins angrenzende Nordrhein-Westfalen und nach Hessen.
Mit Rat und Tat zur Seite steht dabei eine ältere Generation von Neonazi-Skinheads, die ihre beste (oder: aktivste) Zeit bereits seit längerem hinter sich haben. Nach dem Aufbau von Blood & Honour in den 1990er Jahren und dem Verbot 2000 haben sich einige Szeneangehörige zwischenzeitlich im beschaulichen Westerwald und dem angrenzenden Rhein-Lahn-Kreis niedergelassen.
Gute Kontakte bestehen weiterhin nach Bayern zur neugegründeten Kameradschaft Ansbach, dorthin waren mehrere Westerwälder Neonazis verzogen.
Für Schlagzeilen sorgte eine Party, die Ende 2010 bei Höhr-Grenzhausen stattfand: Neonazis hatten einen „Verräter“ zu einer Grillhütte gelockt und dort halb totgeschlagen. Auf der Party waren über 50 Neonazis aus den Regionen Westerwald, Mittelrhein und Mosel anwesend – eingegriffen hatte niemand. Für einige der beteiligten Neonazis zog dies empfindliche Haftstrafen nach sich. Verurteilt wurden unter anderem Neonazis aus dem Raum Höhr-Grenzhausen und Wittlich.