Medien berichten ausführlich über Aktionsbüro Mittelrhein: überregionale Führungstreffen, Burschenschafter, Kinderpornos und Peilsender

Seit der Razzia im März 2012 berichten verschiedene Medien ausführlich über das Aktionsbüro Mittelrhein (ABMR). Von antifaschistischer Seite war schon seit mehreren Jahren auf die Existenz und Gefährlichkeit der Neonazi-Kameradschaft hingewiesen worden.

Eine Ausnahme in der Berichterstattung bildet die Rhein-Zeitung. Das Regionalblatt griff bereits 2011 das Thema auf und berichtete ausführlich über die Szene rund um das „Braune Haus“ in Ahrweiler. Mittlerweile liegt die Anklageschrift gegen die Mitglieder des ABMR vor. Dies nimmt die Zeitung zum Anlass, etwas reißerisch mit einer Doppelseite zu berichten. Dabei wird aus der 926-seitigen Anklageschrift zitiert.

Laut der Anklageschrift betrieben die Neonazis vom ABMR systematisch Anti-Antifa-Arbeit, sammelten Daten über Antifaschist_innen und Journalist_innen. Dies ging soweit, dass in das Auto eines Mitarbeiters des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung ein GPS-Sender eingebaut wurde. Auf regelmäßigen Führungstreffen im „Braunen Haus“ wurde die überregionale Strategie gemeinsam mit Kameradschaftsführern aus Köln, Wuppertal und Aachen abgestimmt. Ebenso geht aus der Anklageschrift hervor, wie eng das AMBR mit der NPD verwoben war. Mitglieder des ABMR hatten Führungsfunktionen in NPD-Kreisverbänden inne und versuchten über die NPD, Spenden abzuwickeln. Für Wirbel in der rechten Szene dürfte der Fund von Kinderpornographie bei mehreren Angeklagten sorgen.

http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten_artikel,-Mitte-August-vor-Gericht-Die-Nazi-Truppe-aus-dem-Braunen-Haus-_arid,462717.html
http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten_artikel,-Kameradschaften-trafen-sich-zum-Fuehrer-Thing-in-der-Weinbergstrasse-17-_arid,462718.html
http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten_artikel,-Versorgte-die-NPD-gewalttaetige-Neonazis-mit-Steuergeld-_arid,462720.html

Der Spiegel berichtet, dass auch ein Mitglied der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn in U-Haft sitzt. Dem Antifaschistischen Infobüro liegen Informationen vor, die belegen, wie sich der „Bundesbruder“ der Raczeks aktiv an Anti-Antifa-Arbeit beteiligte und mit anderen Mitgliedern des ABMR im August 2011 in Koblenz versuchte eine Kundgebung zu stören, die am Jahrestag für den am 24.08.1992 von einem Neonazi erschossenen Frank Bönisch stattfand.

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/aerger-fuer-die-burschenschaft-der-raczeks-zu-bonn-wegen-nazi-problemen-a-844890.html