Hessischer Ex-NPDler wird Bundes-Vize der Rechten

Am 18. Mai fand der Bundesparteitag der im vergangenen Jahr gegründeten Partei Die Rechte mit hessischer Beteiligung statt. Inhalt des Parteitags waren die Wahl eines neuen Bundesvorstands sowie die Aufstellung der Liste zur Europawahl.
Vorsitzender der Partei bleibt der Neonazikader Christian Worch aus Parchim (Mecklenburg-Vorpommern), zum stellvertetenden Bundesvorsitzenden wurde Pierre Levien aus Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) gewählt. Levien ist ehemaliger NPDler und einer der Gründer des hessischen Landesverbands im Herbst 2012. Er ersetzt als Vize Ingeborg Lobocki, die jedoch als Beisitzerin und Schatzmeisterin im Bundesvorstand bleibt.

Die Rechte will nach Europa

Auch auf die Europawahl-Liste wurde mit Michael Idir ein Hesse gewählt. Zuerst unterlag er bei einer „Kampfkandidatur“ um Listenplatz 3 Jennifer Velde aus Unna (NRW), ehemals aktiv in der verbotenen Kameradschaft Hamm. Für Platz 4 wurde er dann jedoch gewählt. Idir war Teil der hessischen Neonaziszene, kandidierte 2006 für die Frankfurter NPD.
Dann zog er nach Pluwig bei Trier und begab sich dort in Opposition zu dem örtlichen NPD-Vorsitzenden Safet Babic. In einschlägigen Internet-Foren fetzte er sich mit Babic und dessen Anhängern. Für die Kommunalwahl 2009 gründete er eine Alternativ-Liste, das „Netzwerk Freie Patrioten für Natur, Umwelt und Region“, mit dem er für den Kreistag Trier-Saarburg antrat.
Später kehrte er nach Hessen zurück und wurde 2011 in den Vorstand des Kreisverband Frankfurt gewählt, trat jedoch kaum in Erscheinung. Nun ist er einer von denen, die sich von der NPD abgewandt haben und in die neue Partei übergetreten sind.

Kandidatur aus der Untersuchungshaft

Auf Platz 1 der Europaliste wurde nach „lebhafte(r) Diskussion“ Sven Skoda aus Düsseldorf gewählt, der zur Zeit in Koblenz vor Gericht steht und sich seit März 2012 in Untersuchungshaft befindet. Skoda sowie 25 weiteren Angeklagten wird die Gründung bzw. Unterstützung der kriminellen Vereinigung Aktionsbüro Mittelrhein vorgeworfen.
Listenplatz 2 bekleidet Christian Worch, Listenplatz 5 Sascha Krolzig, der ebenfalls der verbotenen Kameradschaft Hamm angehörte.